5. November 2025


5. November 2025


15. August 2025
Du spielst Bratsche, Geige oder Klarinette und hast Lust auf regelmäßiges Musizieren im Orchesterformat? Dann brauchen wir dich!
Wir proben immer donnerstags um 19 Uhr in der Ricarda-Huch-Schule Hannover.
Melde dich doch gerne bei Arne unter
für das nächste Probespiel, welches am 2. Oktober vor der Probe stattfinden wird. Unter dem Reiter „Mitspielen“ findest du weitere Informationen.
11. August 2025
Der Kompositionswettbewerb des Sinfonieorchesters Hannover wird von dem international renommierten Dirigenten Ingo Metzmacher gestiftet.
Das ausgelobte Werk ist "kristallisation" für Orchester von Marc L. Vogler aus dem Jahr 2023, welches im kommenden Jahr vom SOH aufgeführt wird.
Marc L. Vogler (*1998) ist Komponist, Pianist und Dirigent. Bereits mit 16 brachte er sein erstes eigenes Musiktheaterwerk auf die Bühne. Nach Studien in Düsseldorf und Köln wurde er mit renommierten Auszeichnungen wie dem Deutschen Musikwettbewerb und dem Opus-One-Preis geehrt. Seine Werke entstehen im Auftrag bedeutender Festivals und Opernhäuser, werden international aufgeführt und zeichnen sich durch stilistische Vielfalt und dramaturgische Prägnanz aus. Seit 2024 ist er Composer in Residence der Jungen Oper Dortmund.
© Christian Palm10. August 2025
Am 31. Juli ging es für uns los auf Orchesterreise nach Schweden. Unser erster Stopp war der Campingplatz in Trelleborg direkt am Meer, wo wir drei Tage lang bei bestem Wetter grillten, schwammen und spielten. Gekrönt wurde die erste Etappe von einem Konzert in der St. Johannes kyrka in Malmö. Gespielt wurde Richard Wagners Ouvertüre zur Oper „Der fliegende Holländer“, Maurice Ravels ,,Pavane pour une infante défunte“ und Robert Schumann ,,Sinfonie Nr. 1“ unter der Leitung von Magdalena Klein und Tobias Rokahr.
Anschließend ging es weiter nach Norrköping, wo wir in einer Jugendherberge untergebracht waren. Zu unserem Konzert im Hörsalen durften wir, wie beim ersten Konzert, nicht nur Publikum aus Schweden, sondern auch weit gereiste Freund*innen und Familie empfangen. Spielerische Unterstützung erhielten wir vom Orchester Unga Symfoniker Öst.
Neben einem abwechslungsreichen Bunten Abend gab es auch einen Ausflug zum Wandern, Kajak- und Fährefahren. Über Nacht ging es dann zurück nach Hannover, wo wir am 9. August ankamen.
Lust auf mehr? Besuche und beim Chopin Open Air am 31. August im Georgengarten im Hannover.
Du möchtest unsere Arbeit unterstützen? Aktuell läuft wieder eine Spendenaktion, um weiterhin solch tolle Fahrten und Proben zu ermöglichen. Näheres ist unter dem Reiter ,,Fördern“ zu finden.

31. März 2025
Wir waren beim Kirchentag in Hannover mit dabei!
Am Samstag, den 03. Mai spielten wir in der der Markuskirche (Lister Platz) Sinfonien von Schumann und Saint-Saëns für Orchester und Orgel. Die Orgelstimme übernahm Martin Dietterle.
Wir hatten großen Spaß und danken allen, die da waren!
4. Februar 2025
Samstag, 8. Februar um 17 Uhr in der St.-Martini-Kirchengemeinde in Stadthagen
Eintritt frei
Donnerstag, 20. Februar um 19:30 in der HMTMH
Kartenvorverkauf und -reservierung über die HMTMH
Mehr Infos unter dem Reiter "Erleben".
20. September 2024
Unser nächstes Probespiel findet am 24. Oktober vor der Abendprobe statt. Gesucht werden dieses Mal folgende Instrumente:
- Geige
- Bratsche
- Pauke/Schlagwerk
- Klarinette
Wenn ihr vorspielen wollt, meldet euch bei Arne unter
. Vorzubereiten sind zwei Werke aus unterschiedlichen Epochen sowie Orchesterstellen der aktuellen Phase, die ihr vorher zugeschickt bekommt. Weitere Infos findet ihr unter dem Reiter „Mitspielen“.
Wir freuen uns auf neue Gesichter! :)
22. August 2024
Sind die Picknickkörbe schon gepackt?
Am Sonntag um 15 Uhr spielen wir im Georgengarten vor dem Wilhelm-Busch-Museum Chopin, Bizet und Koussevitzky. Der Eintritt ist frei!
18. Juni 2024
Vielen Dank für ein wunderbares Sommerkonzert im NDR-Sendesaal! Unsere Dirigent:innen Tobias Rokahr und Magdalena Klein haben mit uns ein fantastisches (im wahrsten Sinne des Wortes) Programm auf die Beine gestellt.
Jetzt heißt es für uns zwei Monate Sommerpause, bis wir im August im Georgengarten zu hören sind.
Bis bald!

2. April 2024
Liebe Freundinnen und Freunde,
Unsere Probenphase für die Sommerkonzerte beginnen!
Merkt euch die folgenden Termine:
Sonntag, 9. Juni, 17 Uhr, Benefeld
Sonntag, 16. Juni, 17 Uhr, Hannover
Gespielt werden Werke von Strauss und Berlioz.
Wir freuen uns!
16. Januar 2024
Für unsere nächste Phase suchen wir insbesondere Verstärkung in den folgenden Stimmgruppen:
- Streicher
- Klarinette
- Schlagwerk
Das reguläre Probespiel findet am 07. März im Gymnasium Langenhagen ab ca. 17 Uhr statt. Bei Interesse kannst du dich bei Arne unter
melden. Unter dem Reiter „Mitspielen“ findest du weitere Informationen.
7. Januar 2024
Samstag, 10.02.24 (PS.Speicher Einbeck), 17 Uhr
Donnerstag, 22.02.24 (HMTMH), 19:30 Uhr
Programm
Richard Wagner: Wotans Abschied und Feuerzauber aus der "Walküre"
Franz Liszt: Klavierkonzert Nr. 1 Es- Dur, Solist: Orcun Yildiran
Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2
20. September 2023
Mit großer Trauer nahmen wir die Nachricht vom Tode unseres langjährigen Dirigenten Anton Plate entgegen.
Er leitete unser Orchester über viele Jahre und prägte es nachhaltig und umfassend.
Für ihn war Musik bedingungslos, wertvoll, unerlässlich. Er verstand sie als Teil der menschlichen Natur, als Gabe und Aufgabe, als etwas, für das es sich zu leben und zu streiten lohnt.
Seine Energie, seine Aufrichtigkeit, seine Strenge und seine Herzlichkeit waren eindrucksvoll und einprägsam.
Wir werden sein Wirken für uns und an uns nie vergessen.
Im Namen von Orchester und Vorstand
T. Rokahr

5. Juli 2023
Auch wenn wir uns als junggebliebenes Orchester sehen - viele im Orchester können sich gerade zum 60. Jubiläum nicht mehr mit dem „J“ in unserem Namen identifizieren.
Die Musiker:innen unseres Ensembles bilden immer noch ein breites Spektrum an Lebensjahren ab: Von Schüler:innen zu erfahrenen Erwerbstätigen sind in unserer Besetzung alle vertreten und werden auch vertreten bleiben.
Dementsprechend stand schon länger eine mögliche Umbenennung im Raum, die letztes Jahr in eine konkrete Abstimmung mündete und zu folgendem Ergebnis führte:
Aus JSO wird SOH.
Das Jubiläumskonzert haben wir nun offiziell als Anlass genommen, unseren Namen von „Junges Sinfonieorchester Hannover“ zu „Sinfonieorchester Hannover“ zu ändern.
In der nächsten Zeit werden sich also nach und nach die Adressen unserer Internetauftritte und Kontaktmöglichkeiten ändern.
Wir hoffen, Sie bleiben dem JSO auch unter neuem Namen treu und freuen uns auf Ihren Besuch der kommenden SOH-Konzerte!
21. Mai 2023

2. Mai 2023
Liebe Orchesterfreunde,
Nächsten Monat finden unsere Konzert statt. Merkt euch gerne bereits die Termine vor:
Sa, 17. Juni um 19h im Forum Bomlitz (Benefeld bei Walsrode), freier Eintritt
Sa, 24. Juni um 17h im NDR in Hannover
Nähere Informationen folgen bald!
von Sophie Keppler am 26. März 2023
Du spielst ein Orchesterinstrument und hast Lust auf regelmäßiges Musizieren im Orchesterformat? Dann freuen wir uns, wenn du dich zu einem Probespiel beim JSO anmeldest! Aktuell können wir vor allem bei Geigen, Bratschen, Posaune, Trompete und Schlagwerk Zuwachs gebrauchen. Unsere Probenzeit ist donnerstags von 19:00 - 21:30 Uhr.
Das nächste Probespiel findet am 20. April statt.
Interesse geweckt? Dann schicke gerne eine Mail an schrift@jso-hannover.de!
Kurz zum Probespiel: Wir stellen dir einen Einspielraum und in der Regel auch eine*n Pianist*in zur Verfügung, der/die dich vom Blatt begleiten kann. Du bereitest zwei Werke aus unterschiedlichen Epochen vor sowie Orchesterstellen aus der aktuellen Saison (die Noten hierfür bekommst du vorher von uns zugeschickt).
9. Januar 2023
© Verena Brüning11. Oktober 2022

20. August 2022
Am 28. August findet nun schon zum 32. Mal das Open-Air Konzert der Chopin Gesellschaft Hannover e. V. im Georgengarten statt. Um 15:00 ist an diesem besonderen Konzertort ein facettenreiches Programm zu erleben.
Zu hören gibt es in diesem Jahr die Ouvertüre zu "Candide" von Leonard Bernstein, das Trompetenkonzert in Es-Dur von Joseph Haydn sowie das Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll von Johannes Brahms. Als Solisten werden Sergey Tanin (Klavier) und Pedro Freire (Trompete) konzertieren. Das Orchester wird von Tobias Rokahr dirigiert.
Der Eintritt ist wie immer frei. Für ein sommerliches Konzerterlebnis empfiehlt sich frühzeitiges Erscheinen sowie ein gut gefüllter Picknickkorb und ausreichend Kaltgetränke. Wir freuen uns auf einen schönen musikalischen Nachmittag!
© Privat11. Juli 2022
Wir sind zurück - nach drei Jahren durften wir endlich wieder einmal ein Konzert im NDR Sendesaal geben!
Es hat großen Spaß gemacht und wir bedanken uns bei unserem Publikum!
7. Juni 2022
Für unser Konzert am 02. Juli 2022 im großen NDR Saal Hannover können ab jetzt im NDR Ticketshop online Tickets erworben werden.
Die Preise sind wie folgt gestaffelt:
Preise Vollzahler/Ermäßigt
Kategorie 1: 23/17€
Kategorie 2: 18/13
Kategorie 3: 13/10€
Sichtbeschränkung: 8€
https://www.ndrticketshop.de/klassik-jazz/1991-sommerkonzert-des-jungen-sinfonieorchester-hannover
Wir freuen uns auf euch!
23. Mai 2022

14. März 2022
© Moritz Peters 2019
.27. Januar 2022
Ein weiteres Mal wurde unser JSO-Projekt von einer Corona-Welle erfasst und hat uns vom Kurs abgebracht. Unsere Sinfonie von Malcom Arnold benötigt zu viele Spieler*innen, als dass wir es gerade verantworten könnten, in dieser Anzahl ein Konzert zu geben. Da uns das Programm am Herzen liegt, verzichten wir auf die Konzerte im Februar und nehmen im Frühling wieder so richtig Fahrt auf.
Wir freuen uns umso mehr darauf, Euch und Sie im Sommer im NDR-Saal mit großen Klängen begeistern zu können!
Über unseren Newsletter, Social Media und hier auf der Webseite informieren wir darüber, sobald die genauen Termine feststehen!
31. Oktober 2021
Wir warten schon voller Vorfreude auf die erste Tutti-Probe im neuen Semester nächste Woche! Auf dem Programm stehen Edvard Griegs Klavierkonzert und die 5. Sinfonie von Malcolm Arnold, die wir 2022 aufführen wollen. Zum Vormerken hier unsere Konzerttermine:
%{bold}Sonntag, 20.02.22 um 17.00 Uhr, Martin-Schmidt-Saal in Bad Münder{bold}%
%{bold}Donnerstag, 24.02.22 im Richard-Jakoby-Saal der HMTM Hannover{bold}%
29. September 2021
Du spielst ein Orchesterinstrument und hast Lust auf regelmäßiges Musizieren im Orchesterformat? Dann freuen wir uns, wenn du dich zu einem Probespiel beim JSO anmeldest! Aktuell können wir in mehreren Stimmgruppen, vor allem in den Bratschen, Zuwachs gebrauchen.
Das nächste Probespiel findet am 4. November um 19 Uhr in den Räumen des Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium statt.
Interesse geweckt? Dann schicke gerne eine Mail an
.
Kurz zum Probespiel: Wir stellen dir einen Einspielraum und in der Regel auch eine*n Pianist*in zur Verfügung, der/die dich vom Blatt begleiten kann. Du bereitest zwei Werke aus unterschiedlichen Epochen vor sowie Orchesterstellen aus der aktuellen Saison (die Noten hierfür bekommst du vorher von uns zugeschickt).
12. September 2021
Auch etwas mehr als eine Woche nach unserem Sommerkonzert hat das Gefühl der Freude, endlich wieder Musik machen und hören zu dürfen, nicht nachgelassen. Ein großer Dank geht an alle Mitwirkenden und unser treues Publikum!
Man weiß erst wertzuschätzen, was man hat, wenn es nicht mehr da ist – genau das galt auch für die JSO-Konzerte, die in den letzten eineinhalb Jahren allesamt abgesagt werden mussten. Stimmen aus dem Publikum taten kund, wie sehr die Livekonzerte und die großartige Atmosphäre vermisst wurden.
Nach der langen Pause mussten wir als Orchester musikalisch erst einmal wieder zueinander finden, mit Kirchenraum-Akustik und vorgeschriebenem Abstand, das klappte jedoch sehr gut mit dem bekannten Programm. Unsere Solistin aus eigenen Reihen, Frederike Schilling, wurde vom Publikum und dem Orchester für ihr großartiges Klarinettenspiel bejubelt und spielte anschließend als Zugabe den Schlusssatz aus der Suite für Klarinette und Harfe von Paul Raede zusammen mit der Harfenistin Tirza Ostertag.
Auch nach den beiden Peer Gynt Suiten gab es Standing Ovation und der Applaus hielt an, bis „Solveigs Lied“ von uns noch einmal zum Besten gegeben wurde.
Dieses Konzert war ein Appetizer, nun hoffen wir alle auf niedere Coronazahlen und planen fleißig weitere Projekte im Wintersemester, die hier auf der Webseite angekündigt werden.
5. August 2021
Zu unserem Konzert am 29.8. in der Markuskirche laden wir Sie und Euch nun offiziell ein:
Ludwig van Beethoven: Egmont-Ouvertüre
Carl Maria v. Weber: Klarinettenkonzert f-moll
Edvard Grieg: Peer Gynt Suiten
Pandemiebedingt darf nur eine begrenzte Personenzahl in die Kirche, weshalb eine Anmeldung erforderlich ist.
Jetzt anmelden
2. August 2021
Flexibilität ist gefragt: Da das Open-Air-Konzert kurzfristig entfällt, freuen wir uns, euch und Sie am 29.8. nun nicht im Georgengarten, sondern in der Markuskirche (List) zu unserem Konzert begrüßen zu dürfen. Zu hören sein wird ein leicht geändertes Programm: die Egmont-Ouvertüre von Beethoven, das Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll von Carl Maria von Weber und die Peer Gynt Suiten von Edvard Grieg.
Weitere Infos zur Anmeldung gibt es in Kürze hier.
21. Juli 2021
Wir freuen uns, voraussichtlich am Sonntag, den 29. August beim Open-Air-Konzert der Chopin Gesellschaft im Georgengarten aufzutreten (unter Vorbehalt).
Auf dem Programm stehen die beiden Peer Gynt-Suiten sowie das Klavierkonzert von Edvard Grieg und das Klarinettenkonzert in f-Moll von Carl Maria von Weber.
Wir hoffen, dass es die aktuelle Situation zulässt, das Konzert stattfinden zu lassen, können jedoch nichts versprechen.
Infos zur Anmeldung folgen demnächst, wir halten euch auf dem Laufenden!
6. Juli 2021
Nach über einem Jahr Pause dürfen wir endlich wieder proben und bekommen dafür von Sennheiser einen Probenraum gestellt. Neben der großen Freude endlich wieder zusammen musizieren zu können, laufen bereits die Vorbereitungen für das erste Konzert nach langer Zeit.
In der Aula von Sennheiser erklingt Edvard Griegs Klavierkonzert. Mit Abstand, negativen Tests und weiteren Hygieneregeln dürfen wir uns endlich wieder zum gemeinsamen Musizieren treffen! Die ersten Akkorde klappern noch ein wenig und es fehlen die gewohnten PultnachbarInnen, da jede und jeder alleine am Notenpult sitzt, doch nach einer Stunde haben sich alle wieder in den Orchesterklang eingefunden und ein lang nicht da gewesenes Gefühl stellt sich ein. Dementsprechend werden die verschiedenen Atmosphären in der Peer Gynt Suite von Grieg mit Hingabe herausgearbeitet.
Die Suche nach einem Proberaum war mühevoll, doch mit dem großen Saal von Sennheiser in der Wedemark haben wir einen idealen vorübergehenden Proberaum gefunden, in welchem die Akustik stimmt und alle Abstandsregeln eingehalten werden können. An dieser Stelle ein großes Dankeschön!
Nun bleiben nur noch wenige Proben bis zum ersten Konzert seit dem ersten Lockdown. Bei dem von der Chopin-Gesellschaft ausgerichtetem Open-Air-Konzert, welches voraussichtlich am 29. August 2021 im Georgengarten stattfindet (wir drücken die Daumen!), werden wir beide Peer Gynt-Suiten und das Klavierkonzert von Edvard Grieg, sowie dem Klarinettenkonzert in f-Moll von Carl Maria von Weber spielen.
14. September 2020
Schweren Herzens mussten wir fast das gesamte Semester auf gemeinsames Musizieren, Proben und Konzerte verzichten. Wir bedanken uns deshalb sehr herzlich beim Niedersächsischen Chorverband e.V. und dem Grünflächenamt Hannover für die Möglichkeit, eine Open-Air Probe im Hermann-Löns-Park zu veranstalten. Mit ausreichend Abstand, Hütchen (zur Platzmarkierung), einem Megafon für unseren Dirigenten Tobias Rokahr, Wäscheklammern und Absperrband, musizierten wir Teile aus Beethovens Leonoren-Ouvertüre und Brahms 1. Sinfonie. Nach einer so langen Pause vom Orchesterspiel war dies für uns ein sehr besonderes Erlebnis, an das wir noch lange zurückdenken werden. Selbst die kleine Unterbrechung, bedingt durch einen Regenschauer, wurde durch ein spontanes Hornquartett zum Genuss!
3. April 2020
© Moritz Peters
Wie viele Kulturschaffende in diesen Tagen müssen auch wir unsere Aktivitäten erheblich einschränken. Weil das Orchester zurzeit nicht proben kann, müssen wir leider unsere angekündigten Konzerte im Juni 2020, u.a. im Großen Sendesaal des Landesfunkhauses Hannover absagen. Wann wir Ihnen wieder ein Konzertprogramm für das laufende Jahr anbieten können, wissen wir derzeit noch nicht. Schauen Sie in regelmäßigen Abständen wieder auf dieser Seite vorbei.
Wir hoffen, Sie bald wieder bei unseren Konzerten begrüßen zu dürfen!
3. Februar 2020
© Moritz Peters
Im Februar laden wir in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bereits zum fünften Mal zu unserer Konzertreihe Junges Podium ein. Das Konzert wird mit Tschaikowsyks Klavierkonzert in b-Moll eröffnet, welches heute zu den bekanntesten und beliebtesten Werken für Klavier zählt. Am Klavier wird die in Hannover studierende junge Solistin SooJin Cha zu erleben sein. Im Anschluss stehen der Walkürenritt, Waldweben und Rheinfahrt aus Wagners Ring des Nibelungen auf dem Programm. Die einzelnen Orchesterpassagen erklingen dabei nicht zur Bühnenhandlung, sondern werden ausschnitthaft und gleich einer mehrsätzigen Sinfonie aufgeführt.
Wir freuen uns, auch dieses Jahr wieder im Otto-Hahn Gymnasium Springe sowie im Richard Jakoby Saal der Hochschule für Musik, Theater und Medien auftreten zu dürfen. Mehr Informationen unter Erleben.
27. Oktober 2019
Heute haben wir unseren langjährigen Dirigenten Martin Lill verabschieden müssen. Nachdem er zehn Jahre lang das JSO dirigiert und mit seiner Probenarbeit unser Orchester maßgeblich bereichert hat, führt ihn sein Lebensweg nun in einen neuen Abschnitt. Sein Schaffen im Orchester erstreckte sich jedoch weitaus länger als über die zehn Jahre als Dirigent. Bereits seit Ende der 90er Jahre leistete Martin seinen Beitrag für das JSO, indem er als Streicher in den Geigen spielte. Während seiner Zeit am Dirigentenpult brachte er mit uns Sinfonien von Beethoven, Dvorak, Brahms, Mahler und Tschaikowsky sowie diverse Solokonzerte und das sinfonische Pop-Projekt „We see fire“ zur Aufführung. All diese Werke, Projekte und Erfahrungen behalten wir aufgrund von ihm gerne im Herzen. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute für seinen weiteren Weg und freuen uns darauf, ihn vielleicht mal wieder als Zuhörer begrüßen zu dürfen - oder als Geige.
2. August 2019
Nach den zwei sehr erfolgreichen Konzerten in Bielefeld und Hannover konnten wir uns in einer kurzen Sommerpause von den vielen Tönen des Sommerprogramms erholen. Mitte August beginnen wir aber schon wieder zu proben, denn das alljährliche Open-Air Konzert der Chopin Gesellschaft steht vor der Tür! Dieses Jahr findet das Konzert am 25. August statt.
Zu hören gibt es Auszüge aus Chatschaturjans Gayaneh-Suite, die Carmen-Fantasie für Violine und Orchester von Pablo de Sarasate sowie Tschaikowskis Klavierkonzert in b-Moll. Wir freuen uns darauf, mit Ioana Cristina Goicea (Violine) und Lukas Okros (Klavier) als Solistin und Solist zu konzertieren.
Der Eintritt ist frei, und wie jedes Jahr dürfen sich alle Zuhörer selbst verpflegen. Für ein sommerliches Konzerterlebnis empfehlen sich also ein gut gefüllter Picknickkorb und ausreichend kalte Getränke!
Konzertbeginn ist um 15:00. Ein frühzeitiges Erscheinen lohnt sich, denn erfahrungsgemäß ist die Wiese vor dem Wilhelm Busch Museum mit rund 5000 Zuhörern gefüllt.
24. Juni 2019
© Ute Laux
Unser großartiger Solist Niklas Liepe, mit welchem wir diesen Sonntag Prokofievs Violinkonzert Nr. 1 im Sendesaal des NDR spielen, wurde interviewt. Das gesamte Interview findet ihr auf unserer Facebook-Seite.
Außerdem führen wir Bachs Toccata und Fuge in d-Moll sowie Tschaikowskys Sinfonie Nr. 5 auf. Karten gibt es im NDR-Ticketshop.
4. Mai 2019
…mit wilden Skalen der Abenteuerskizze und blumige Klängen aus Ives Sinfonie konnten wir bereits in den letzten beiden Konzerten die Wintermüdigkeit überwinden und starten nun nach einer kleinen Pause mit neuer Energie in das Sommersemester.
Vor der ersten Probe fand bereits ein erfolgreiches Probespiel statt, und wir freuen uns über viele neue Mitglieder. Beginnend mit Registerproben, über wöchentliche Proben und einem intensiven Probenwochenende in der Landesmusikakademie Niedersachen erarbeiten wir in den nächsten zwei Monaten ein facettenreiches Programm.
Als besonderes Highlight konzertieren wir erstmals mit dem Newcomer Niklas Liepe, der als einer der vielversprechendsten und hervorragendsten Violinisten seiner Zeit gilt. Zusammen werden wir dann am 30.6. das Violinkonzert in D-Dur von Projofjew im großen Sendesaal des NDR zum Besten geben. Auf dem Programm stehen außerdem J.S. Bachs Toccata und Fuge in Stokowskis Bearbeitung für großes Orchester sowie die fünfte Sinfonie von Tschaikowsky (für weitere Infos siehe rechts).
Um das Junge Sinfonieorchester Hannover genauer kennenzulernen, schaut gerne mal bei Facebook oder Instagram vorbei. Hier könnt ihr einen Einblick in unsere Probenarbeit und unser abwechslungsreiches Orchesterleben bekommen!
9. Januar 2019
Bevor die erste Probe im neuen Jahr losgeht, wollen wir kurz auf unsere Erlebnisse im Jahr 2018 zurück blicken.
Da waren die Winterkonzerte mit Adams „Short Ride on a Fast Machine“, den Paganini-Variationen von Rachmaninoff mit der Solistin Minhyun Ahn sowie der 7. Sinfonie von Dvořák. Diese drei Werke spielten wir wie jeden Februar erst bei einem Benefizkonzert des Lions Club Deister Fontana in Springe und wenig später im Richard Jakoby Saal der HMTMH.
Während dieser Zeit durfte sich ein großer Teil des Orchesters schon auf die vom Goetheinstitut geförderte Konzertreise nach Spanien freuen: Ende März flogen wir nach Valencia, wo wir mit dem spanischen Chor Orféon Universitarii das Werk „Stabat mater“ von Dvořák neben der schon gespielten 7. Sinfonie desselbigen in zwei Konzerten aufführten. Dabei durften wir nicht nur schöne Musik mit einem tollen Chor machen und junge Menschen einer anderen Kultur kennen lernen, sondern konnten uns auch schon den ersten Sonnenbrand des Jahres holen!
Die Koffer waren kaum ausgepackt, schon ging es weiter: Unser Riesenprojekt „Mahler 3“ sollte beginnen. Die Befürchtungen, dass wir uns übernommen hatten, dass die Zeit nicht reichen würde oder wir am Ende vor leerem Haus spielen würden – sie alle erwiesen sich als falsch, als wir dann am 10. Juni 2018 vor rund 940 Zuhörern im NDR Sendesaal spielten. Es gibt an dieser Stelle wohl kaum etwas Neues über das Projekt zu berichten (bei Interesse in den älteren Blog-Beiträgen stöbern), sodass wir das Projekt wohl mit gutem Gewissen einfach als ein ganz besonderes, für uns bisher einmaliges und erfolgsgekröntes Erlebnis deklarieren können.
Den Frühsommer nutzen wir zum Durchatmen, um dann Ende August das alljährliche Open-Air-Konzert der Chopin-Gesellschaft Hannover e.V. im Georgengarten zu spielen; 2018 in der 30. Ausgabe mit den Gesangssolisten Magdalena Hinz und Konstantin Lee sowie dem Pianisten Kevin Kenner. Rund 7.000 Zuhörern erlebten bei fantastischem Wetter die Möglichkeit, ausgewählte Werke neben leckerem Picknick zu genießen.
Im Oktober starteten dann die Proben des aktuellen Semesters, kurz unterbrochen durch ein Projekt mit Lothar Mohn und der Kantorei St. Johannis. Anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des 1. Weltkrieges führten wir die Stücke Exodus und Missa pro pace des polnischen Komponisten Wojciech Kilar auf.
Im aktuellen Semester kehrt unser Dirigent Martin Lill nach seiner Babypause mit Charles Ives zweiter Sinfonie wieder zurück. Und Tobias Rokahr hat dieses Semester nicht nur die Funktion des Dirigenten, sondern auch des Komponisten – was für uns Orchestermusiker bedeutet, dass das von ihm komponierte Stück kontinuierlich erweitert und verändert wird, plötzlich Teile wegfallen oder neue Töne hinzukommen. Wir sind gespannt auf das Endprodukt! Das gibt es dann neben der Ives-Sinfonie und dem Chopin Klavierkonzert Nr. 1 am 21. Februar 2019 im Richard Jakoby Saal der HMTMH zu erleben.
Wir freuen uns auf Sie und euch und sind gespannt, was das Jahr 2019 musikalisch und menschlich zu bieten hat!
25. Oktober 2018
Das JSO Hannover dankt ganz herzlich seinem ehemaligen Mitglied Wolfgang
Leesch für seine großzügige Spende. Auch mit seiner Hilfe haben wir für
die nächsten Jahre wieder die finanzielle Rückendeckung für spannende
Projekte.
The JSO Hannover is grateful for the very generous donation to our
orchestra by our former member Wolfgang Leesch. His help enables us to
realize exciting projects again in the following years.
10. Oktober 2018
Es ist Oktober, die Temperaturen fallen und das Semester geht wieder los - und damit auch die Proben für die kommende Saison.
Was für ein Sommer liegt hinter uns!
Wir hatten zwei wirklich schöne und erfolgreiche Konzert: In der St. Trinitatis-Kirche in Wolfenbüttel und einen Tag später im NDR Hannover vor sagenhaften 940 Zuschauern brachten wir unser Projekt Mahler 3 auf und über die Bühne. Die Spannung im Saal während des ersten Satzes des Werkes war quasi greifbar und nicht nur die Orchestermusiker, auch das Publikum hielt vor Spannung öfters mal die Luft an. Nach dem Konzert feierten wir den Abschluss dieses für uns in seiner Art und Größe erstmaligen Projektes außerordentlich – und fielen danach in ein wohlverdientes, aber auch sehr tiefes „Mahler-Loch“. Die intensiven Wochen des Probens, des Für-Sich-Alleine-Übens und vor allem das neue Gefühl des Zusammenhalts hinterließen einerseits eine wohlige Erschöpfung, andererseits aber auch eine gewisse Traurigkeit: So schnell wird man solch ein großes Werk wohl nicht wieder spielen. Und was sollte aus diesem Blog hier werden, den wir ursprünglich extra für das Mahler-Projekt ins Leben gerufen haben? Nun, an dieser Stelle werden wir in Zukunft über Neuigkeiten im Orchester informieren, aus dem Nähkästchen plaudern und jeden schreibwilligen Mitspieler zu Wort kommen lassen. Es lohnt sich also immer mal vorbei zu schauen!
Wirklich lange mussten wir das Orchester aber nicht missen: Schon Mitte August begannen wieder die Proben für das Open Air Konzert der Chopin Gesellschaft Hannover. Dieses Jahr spielten wir mit den zwei fantastischen Sängern Magdalena Hinz und Konstantin Lee sowie dem weltberühmten Pianisten Kevin Kenner vor knapp 5000 Zuschauern bei erneut bestem Sonnenscheinwetter im Georgengarten. Es war uns wie jedes Mal eine Freude! Im Rahmen der Proben für das Konzert fanden wir uns auch zu einem kleinen Sommerfest zusammen, um bei mitgebrachten Picknick und Spiel auch außerhalb des Musizierens miteinander in Kontakt zu kommen. Parallel dazu und über den Sommer hinweg arbeiteten im Hintergrund der Vorstand und unser Kameramann Finn Baessler am „JSO Mahler 3 – Film“. Finn hatte uns während des Projektes begleitet, immer wieder in Proben und im Konzert gefilmt und im Anschluss das zahlreiche Material zusammengeschnitten. Der Film lädt ein, den Entstehungsprozess unseres Projektes in 12 Minuten nachzuvollziehen und noch einmal Ausschnitte aus dem Konzert anzusehen. Zu finden ist das Ergebnis in der Rubrik Hören&Sehen.
Und jetzt? Nach diesem Rückblick geht es nun mit neuer Energie in das Wintersemester 2018/2019! Der Konzerttermin ist der 21. Februar 2019 um 19.30 Uhr im Richard-Jakoby-Saal der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (mehr Infos siehe rechts). Wir freuen uns sehr, dass Martin Lills Tochter mittlerweile so groß ist, dass er seine einjährige Babypause beendet hat und nun wieder bei uns den Taktstock schwingt. Das von ihm ausgewählte Stück: Die zweite Sinfonie von Charles Ives. Ein spannendes Stück, welches das Orchester herausfordern wird. Zusätzlich werden wir erneut das Klavierkonzert Nr. 1 von Frederic Chopin mit einem an der Musikhochschule studierenden Solisten aufführen. Und zu guter Letzt bzw. zu Beginn des Konzertes steht eine Abenteuerskizze unseres zweiten Dirigenten Tobias Rokahr, der neben Professorentätigkeit und Dirigieren auch noch komponiert. Wir sind gespannt und freuen uns schon auf die erste Probe!
24. Juni 2018
© Amira Naumann
Unter „Hören & Sehen“ findet man unsere chronologische Mediathek. Dort sind all unsere Medien wie Fotos, Tonbeispiele und Filme in chronologischer Reihenfolge angeordnet. Seit neustem jedoch gibt es dazu noch unsere Unterrubrik genannt „Album“. In dieser werden unsere Medien in Zukunft noch spezifischer und projektbezogener zu finden sein. Wir weihen sie gleich mit unserer Tonsammlung des Mahler-Projekts unter dem Motto „Bei der Probe belauscht“ ein.
Klickt doch mal rein
13. Juni 2018
© Lisa Dell
So langsam haben sich alle vom Wochenende erholt. Der NDR war mit rund 940 Zuhörern gefüllt, als wir Gustav Mahlers 3. Sinfonie zusammen mit Johanna Krödel als Solistin und den Kinderchören Quilisma Vorchor Springe, Junger MarkusChor Hannover, KiKoBa e.V. Badenstedt und Mi Ma Mu Der Kinderchor e.V. Burgwedel aufführten.
Die Hannoversche Allgemeine Zeitung hat einen tollen Artikel über das Konzert verfasst.
Zum HAZ-Artikel
Wir freuen uns riesig über die Begeisterung während des Schlussapplauses und bedanken uns für den Konzertbesuch. Geschafft gehen wir nun in die Sommerpause und sehen uns ja vielleicht in alter Frische am 26. August im Georgengarten wieder, wenn wir auf der Open-Air-Bühne der Chopin Gesellschaft Hannover spielen. Bis dahin gibt es vielleicht sogar noch den einen oder anderen Beitrag von unseren Orchester-Bloggern. Bis dahin eine schöne Zeit!
10. Juni 2018
© Niklas Fischer
Vor zehn Wochen lautete unser Motto: „10 Wochen Zeit - 100 Minuten Musik“ Diese Wochen gingen vorüber wie im Flug. Das gesamte Orchester arbeitete nur auf dieses eine gemeinsame Ziel hin: Gustav Mahlers gigantische 3. Sinfonie zur Aufführung zu bringen. Und heute um 17:00 Uhr also der gewaltige Showdown im Großen Sendesaal des NDR.
Der Vorverkauf ist bereits komplett ausverkauft - wow! Dennoch wird es genügend Karten an der Abendkasse geben. Wer also früh genug da ist, wird auch noch Karten direkt vor dem Konzert bekommen. An dieser Stelle bedanken wir uns bereits jetzt für das überwältigende Interesse und freuen uns schon wahnsinnig auf das große Ereignis. Bis nachher im Sendesaal!
9. Juni 2018
Last but not least unser Streicherinterview zum Thema Mahler-Proben. Erfahrt alles von Pulthopping über Kuscheln mit dem Instrument bis hin zu gemütlichen Positionen auf dem Kontrabass.
Wer all das live erleben möchte, kommt am besten morgen zu unserem Konzert im Sendesaal des NDR in Hannover. Es gibt noch Karten an der Abendkasse!
Mehr erfahren
9. Juni 2018
© Vivian Vollmann
Es ist soweit: Unser erstes Konzert mit Mahlers 3. Sinfonie findet heute um 17:00 Uhr in der St.-Trinitatis-Kirche in Wolfenbüttel statt. Der Eintritt ist frei!
Wer uns morgen in Hannover im NDR hören möchte, kann noch schnell eine der wenigen übrig gebliebenen Karten reservieren:
Zum Ticketshop
Spontane Menschen müssen keine Sorge haben: Es gibt auch noch Tickets an der Abendkasse!
8. Juni 2018
Morgen und übermorgen sind unsere Konzerte mit Mahlers 3. Sinfonie. Die Spannung steigt, Nervosität, Lust, Spielfreude flirren durchs Orchester. Zeit, mal kurz an die wichtigsten Dinge für die Konzerte zu denken – als kleines Konzert-Wiki einer Kontrabassistin. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und in völlig willkürlicher Reihenfolge.
%{bold}A, das{bold}%: Das Stimmen vor dem Konzert ist das A und O, denn wenn die leeren Saiten nicht exakt stimmen, wird das auch mit der kosmisch schönen Intonation im 6. Satz nichts. Wir stimmen in der Regel vor dem Konzert mit Stimmgerät, beim Orchester-A durch die Konzertmeisterin machen wir nur einen Abgleich und stimmen ggfs. noch mal eine klitzekleines Bisschen nach.
%{bold}Schuhe, die{bold}%: Schwierige Entscheidung. Schwarz ist klar. Aber hoch oder flach? Hoch macht das Konzert zu etwas noch Besonderem als es ohnehin schon ist und wirkt elegant und professionell (hilft für die → mentale Stärke),flach ist praktisch und bequem, falls man während des Konzerts Halt am Boden braucht (z. B. durch körperliche Erscheinungen der → Nervosität). Die Bodenhaftung nicht zu verlieren, wenn man Mahlers Läufe, auf einem Kontrabasshocker sitzend spielt, ist enorm wichtig. Ich werde beide Optionen mitnehmen und bei der Generalprobe entscheiden.
%{bold}Kleid, das{bold}%: Einfache Entscheidung. Es darf fürs Spielen nicht zu eng, nicht zu kurz, nicht zu freizeitmäßig sein. Ich habe irgendwann ein gutes Konzertk. gefunden, das ist es jetzt bis es auseinanderfällt oder so ausgewaschen ist, dass es nicht mehr als schwarz durchgeht.
%{bold}Kolophonium, das{bold}%: Wir Kontrabassist*innen haben beim fliederfarbenen Döschen einen Konsens für das K. gefunden. Man trägt es auf den Bogenhaaren auf, um mehr Haftung auf der Saite zu bekommen. Aber Achtung: Bei heißen Temperaturen schmilzt K. und klebt die Haare so stark zusammen, dass der Bogen auf der Saite stehenbleibt. Gerade bei Mahlers langen Tönen und ppp-Stellen ein Super-GAU. Wir checken die Gegebenheiten bei der Probe und entscheiden, was zu tun ist.
%{bold}Wischtuch, das{bold}%: Enorm wichtig nach dem 1. Satz. Wir haben dann viel →Kolophonium abgespielt, die Reste haften auf den Saiten. Man wischt sie ab, damit man auch noch bei Satz 2 – 6 den Kontakt zur Saite hat, ohne Klebereste dazwischen.
%{bold}Brille, die{bold}%: Für die B. auf der Nase sind alle, die eine brauchen, selbst verantwortlich. Ich meine aber die B. in den → Noten. Auch wenige Tage vor dem Konzert ist es noch lohnend, sich an besonderen Stellen mit Verzögerungen, Generalpausen oder späten Einsätzen eine B. in die Noten zu zeichnen, will heißen: Blick zum Dirigenten!
%{bold}Noten, die{bold}%: Sollte man nicht vergessen, denn auch wenn jemand anders Ersatzn. dabeihat, man ist im Laufe der Probenzeit mit seinem Exemplar verwachsen, man kennt seine Eintragungen (z. B. → Brillen) und hat es so etwas leichter im Konzert. Die Versicherung der eigenen N. hilft auch gegen →Nervosität.
%{bold}Dämpfer, der{bold}%: Viele denken, der D. macht den Ton leiser. Stimmt, zumindest beim Kontrabass, aber nicht wirklich. Vielmehr klaut der D. durch die Beschwerung des Stegs, über den die Saiten laufen, Obertöne. Er verändert also den Gesamtklang der Stimmgruppe. Daher ist es wichtig, dass alle Spieler*innen an den D. denken.
%{bold}Bleistift, der{bold}%: Man würde meinen, dass der B., wenn die wirkliche Probenarbeit getan ist, keinen Zweck mehr hat. Aber es gibt ein oder zwei fiese Töne. Wenn man sich diese nach dem → A auf dem Griffbrett anzeichnet, ist man auf der sicheren Seite, wenn es soweit ist. Dieser Trick wird im Übrigen auch von Profis genutzt (kein Scherz)!
%{bold}Flyer, die{bold}%: Für letzte Chaos-Werbung gehören sie, gut sichtbar, in jede Basstasche.
%{bold}Lächeln, das{bold}%: Daran muss man immer denken, denn es ist einfach großartig, was wir hier tun. Hilft definitiv auch gegen →Nervosität, im Zweifelsfall einen falschen Ton einfach weglächeln! ☺
%{bold}Nervosität, die{bold}%: Sie bleibt nicht aus. Der → Bleistift hilft bei N. vor fiesen Tönen, die zuvor geübte → mentale Stärke vor den körperlichen Anzeichen (Zittern, feuchte Hände, Unruhe, hoher Puls).
%{bold}Beifall, der{bold}%: Enorm wichtig für uns als Gradmesser, wie es dem Publikum gefallen hat. Wir applaudieren aber auch für die Kolleg*innen aus den anderen Stimmgruppen, um die Einzel- und Gesamtleistung wertzuschätzen. Wichtig vor dem tosenden B. nach dem 6. Satz ist ein Moment der Stille.
%{bold}Mentale Stärke, die{bold}%: Kann man trainieren durch Üben, Achtsamkeit, Yoga und Atmung. Hilft bei →Nervosität.
%{bold}Power Nap, der{bold}%: enorm wichtig zwischen Generalprobe und Konzert. Kann zur →mentalen Stärke beitragen und die →Nervosität verringern. Ich habe mein Bett immer dabei und freue mich schon aufs kleine Schläfchen im Backstagebereich.
Und jetzt: VIEL VERGNÜGEN!
7. Juni 2018
© Sebastian Georgi
Was Kinder auf einer Party machen und von Oma in der letzten Reihe auf unserem Konzert am Wochenende.
Wem die letzte Reihe zu weit hinten ist, sollte jetzt schnell noch...
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6. Juni 2018
Dann wird unsere wunderbare Solistin Johanna Krödel den vierten Satz aus Mahlers 3. Sinfonie mit uns im NDR singen. Im Interview verrät sie uns bereits jetzt einiges über Inhalt und Atmosphäre.
Karten für Hannover
6. Juni 2018
Bei uns werden es dieses Wochenende deutlich mehr: Hier proben die drei Kinderchöre, welche uns im fünften Satz von Mahlers 3. Sinfonie am Samstag in Wolfenbüttel und am Sonntag im NDR unterstützen werden. Wir freuen uns drauf!
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5. Juni 2018
Nur noch ein paar Tage bis zum großen Showdown! Simon und Christian, unsere beiden Schlagzeuger, erzählen vom Sitzen, Zählen und der Kunst des Triangelspielens.
4. Juni 2018
Wenn ich in einer Woche wieder panisch realisiere, dass auf den Sonntag wieder unabwendbar und unvorhersehbar ein Montag folgt, dann wird dieser Panik ein anderes, neues Gefühl folgen - ein unschönes? Dann war das letzte Mal Mahler, am Sonntag. Nun ist es dazu aber noch rund 6 Tage hin.
Dass dieses Projekt etwas Besonderes ist, zeigt sich manchmal in banalen Kleidern: Mir ist aufgefallen, dass ich diese JSO-Phase tatsächlich wusste wann die Konzerte sind. Ein völlig neues Gefühl. Dazu passt auch die größere Spannung, mit der diese Konzerte erwartet werden. Zu dem bestehenden Druck, der durch den Anspruch an sich selbst entsteht, kommt ein hoher Anspruch an das Konzert als Erlebnis.
Es ist wirklich äußerst aufregend, aber auch beängstigend. Wie oft habe ich im Leben die Chance Mahler 3 zu spielen? Muss das jetzt einmalig sein, weil es höchstwahrscheinlich einmalig ist?! Kann ein Konzert überhaupt ein aufwühlendes Erlebnis sein, wenn man genau das erwartet?
Vielleicht hat Mahler deshalb diesen letzten Satz ans Ende gestellt. Standard ist es ja, dass ein langsamer Satz an zweiter, seltener an dritter Stelle steht. Vielleicht ahnte Mahler was für ein großartiges Monstrum er da erschaffen würde und wusste, dass an dieses Ende kein preschender Allegro-Finalsatz gehört. Und dass der langsame Satz gleichzeitig nicht in die Mitte darf. Vielleicht dachte er sich, dass die Musiker und das Publikum erst durch 70 Minuten (5 Sätze) Musik hindurchmüssen, damit dieser ganze verkopfte Irrsinn, mit dem man ein langersehntes Konzert manchmal zu zerdenken pflegt, zunächst mit akustischer, emotionaler und psychischer Gewalt der irdischen Welt sanft zu Sahne geschlagen werden kann. Sodass in dieser etwas zähen Masse dann der Samen des letzten Satzes, der Sieg der menschenmöglich guten Gedanken, keimen kann.
Die anderen Sätze taugen mehr, als dem Letzten den roten Teppich über die rationalen und kalkulierenden Hirnareale auszurollen. Diese Wirkung haben sie aber allemal.
Nur was ist in einer Woche? Am Montag - nach dem Sonntag? Ist man von den Wochen des Mahlerprobens in seiner tiefen Empfindsamkeit so beansprucht, dass das Ende der Sinfonie und des ganzen Projekts dann auch die Orchestermusiker innerlich zerflossen zurücklässt?
Enden haben immer etwas Leerendes. Mahler zu proben und zu spielen etwas sehr Erfüllendes. Wird das Ende dann diese Füllung aussaugen? Oder ist das Erfüllende von Mahlers Kosmos stärker, als die Leere des Endens…
2. Juni 2018
Unser Dirigent Tobias spricht über Lust und Last, Adrenalin und darüber, was Mahlers dritte Sinfonie mit uns macht.
1. Juni 2018
In jedem Witz steckt ein Fünkchen Wahrheit. Auch in jedem Musikerwitz, von denen es ganze Bände gibt, die regelmäßig erweitert, aktualisiert, modernisiert und an einzelne Spieler*innen bzw. Instrumentengruppen angepasst werden. Auch das letzte Woche bereits erwähnte „Orchesterlied“ ist eigentlich nichts anderes als ein langer, laufend erweiterter Witz mit vielen Pointen. Nebst dem bereits zitierten Inhalt geht es in der Kontrabass-Strophe eigentlich nur um ein Thema: unseren Alkoholkonsum1. Das ist in Ordnung würde ich sagen, denn irgendwie will man ja den Blechbläsern in nichts nachstehen. Aber es gibt natürlich auch noch einen anderen Grund. Lassen Sie sich gesagt sein: Trinken ist wichtig – besonders als Kontrabassist*in!
Ein Mittwochabend Ende Mai in Hannover. Die Stadt mit den wenigsten Sonnenstunden im Januar und (gefühlt) dem höchsten Niederschlag Norddeutschlands ist zur Sauna mutiert. Es sind 32° Celsius. Die Sonne lacht. Ich bin mir unsicher, ob sich mich an- oder auslacht. Meine Übemoral jedenfalls sinkt, wenn das Thermometer steigt. Denn Kontrabassspielen ist körperliche Schwerstarbeit. In meiner Wohngemeinschaft bin ich für meine Kraft bekannt – die Arme sind immer gut trainiert. Das hilft in vielen Lebenslagen, so auch kürzlich beim Wechsel der Türanschläge unserer neuen Kühl-/Gefrierkombi. Aber das ist ein anderes Thema… Wer schon mal bei 32° einem ernsthaften Sport – für den man zusätzlich noch mentale Stärke, Konzentration und Ausdauer benötigt – nachgegangen ist, kann sich in meine Lage hineinversetzen. Es sind einfach erschwerte Bedingungen. Süskinds Kontrabassist erzählt, dass er „bei einer Oper durchschnittlich zwei Liter Flüssigkeit“ verliere. Ich glaube ihm aufs Wort. Trotzdem zwinge ich mich zum Üben, Gustav Mahler will es so. Der Schweiß rinnt mir über Stirn und Rücken, meine linke Hand wird feucht und glissandiert übers Griffbrett (für die zurückgelegte Strecke sollten wir ohnehin Kilometergeld bekommen!), der Bogen rutscht in meiner rechten Hand hin und her, ich spüre die Flüssigkeit geradezu meinen Körper verlassen, mein Herz pocht, mein Puls wird schneller, mein Körper tremoliert, mir schwinden die Sinne… Puh. Gut, dass ich die Wasserflasche im Sommer stets dicht am Körper trage und nicht aus der Hand gebe! Aber jetzt mal ehrlich: Wer will schon immer nur Wasser trinken? Darauf ein schönes Wochenende und – Prost!
1 Ich spiel Kontrabass von Beruf,
ein dreifach Hoch dem der den schönen Job erschuf.
Ich kann nicht so recht brillieren, doch bring alles zum Vibrieren.
Meine Töne sind Zement für das musikalische Fundament.
Ich spiel Kontrabass von Beruf
Höher, schneller, lauter, das ist Arroganz.
Wirklich wichtig ist doch nur die Resonanz.
Drum sauf ich mit Alkohol mir auch noch die Birne hohl
alles andere ist doch wirklich Firlefanz.
Doch das geht auch öfter sehr an die Substanz.
Bin ich morgens aus dem Koma dann erwacht.
Seh‘ ich den Bass wie er mir schon entgegen lacht.
Und mit etwas trüben Sinnen kann ich mit Streichen nun beginnen,
weil mein Frequenzbereich ja keinen Kopfschmerz macht.
Deshalb freu ich mich schon auf die nächste Nacht.
aus: T. Eickhoff: "Ich spiel Geige von Beruf"
30. Mai 2018
%{bold}„übermüthig“ (Hörner, 3. Satz) „wild“ (Posaunen, 1. Satz){bold}%
Mahler lässt uns keine Ruhe. Unsere Noten sind voll mit auffällig genauen Spielanweisungen, die uns
vorschreiben, was zu tun ist, wie zu spielen ist. Manchmal leuchten sie ein, manchmal erzeugen sie
belustigtes Stirnrunzeln. Klar, wer komponiert, will, dass die Werke vernünftig gespielt werden. Aber
eine solche Detailliertheit ist ungewöhnlich. Bruckner zum Beispiel schreibt wenig in seine Partituren
und setzt ganz auf eine verständnisvolle Umsetzung. Brahms sagt, es werde sowieso alles
missverstanden und versucht es irgendwann gar nicht mehr.
%{bold}„Mit furchtbarer Gewalt“ (Streicher, 1. Satz ) „ohne Rücksicht auf die andern“ (Flöte, 1. Satz){bold}%
Mahler aber, der versucht bis zum Schluss, die Orchester dazu zu bringen, nach seiner Pfeife zu
tanzen. Als Dirigent wird er von vielen gefürchtet. Ein solch unerbittlicher Durchsetzungswille, das ist
man nicht gewohnt. Wenn es dann noch an seine eigenen Werke geht – da versucht er erst recht,
Beliebigkeiten zu verhindern. Und das macht er seinen Orchestern auch in ihren Noten klar.
%{bold}„Kein Irrthum!“ (Bratschen/Celli, 3. Satz) „das A der 2. Tr. ist kein Druckfehler“ (Trompete, 1. Satz){bold}%
Mahler weiß, warum er sich so verhalten muss. Seine Musik ist ungewöhnlich, neuartig, verlangt alles
ab, ist im wahrsten Sinne des Wortes „unerhört“. Sie stößt schon auf Ablehnung, wenn sie in seinem
Sinne interpretiert wird – wie sollte es dann erst sein, wenn sie schlecht gespielt wird?
%{bold}„Schalltrichter in die Höhe!“ (Posaunen, 1. Satz) „Mit höchster Kraftentfaltung!“ (Hörner, 1. Satz){bold}%
Es scheint auf den ersten Blick paradox zu sein: Mahlers Orchester sprengt alle bisher dagewesenen
Dimensionen – und doch spricht er davon, dass bei ihm die „Deutlichkeit“ der musikalischen
Vorgänge Priorität habe. Deutlicher heißt bei ihm nämlich nicht zwangsläufig lauter. Es heißt, dass
das zu hören sein soll, was wichtig ist. Und ein größeres Orchester bietet mehr Möglichkeiten, das
auszudrücken. Und ja, dann heißt deutlicher eben doch gerne einmal lauter.
%{bold}„Den letzten Takt streng ausdirigieren und keinen Halt zulassen.“ (Dirigent, 2. Satz) „In Vierteln zu{bold}%
%{bold}taktieren“ (Dirigent, 6. Satz){bold}%
Auch unser Dirigent kriegt so einiges mit auf den Weg. Denn Dirigieren, das ist eigentlich Mahlers
Hauptberuf. Zu einem berühmten Komponisten ist er erst im Nachhinein geworden, als Dirigent
erregt er zu Lebzeiten Aufsehen. Und bei anderen ist er lieber skeptischer als nötig und hilft schon
einmal im Voraus nach.
%{bold}„Achtung auf den Unterschied zwischen f. u. ff“ (Dirigent, 3. Satz) „Von * bis * kann das engl. Horn{bold}%
zuhilfe genommen werden, wenn der Oboist die Stelle nicht zart genug herausbringen kann.“
%{bold}(Dirigent, 2. Satz){bold}%
Das gilt auch für die Orchester. Viele der Anweisungen entspringen einer Mischung aus Erfahrung
und gesundem Pragmatismus. Dabei sind sie manchmal noch so aktuell wie vor über hundert Jahren:
Zwischen forte und fortissimo können auch heute viele Orchester nicht unterscheiden.
%{bold}„Ja nicht eilen!“ (Dirigent, 2. Satz) „frei, der Empfindung folgend“ (Posthorn, 3. Satz){bold}%
Was heißt das nun für uns? Befolgen wir die Anweisungen bis ins kleinste Detail, vertrauen blind auf
den großen Komponisten? Oder lassen wir sie als kuriose Auswüchse eines Dirigierdespoten mit
Allmachtsphantasien lieber links liegen? Die Antwort liegt natürlich dazwischen. Wichtig ist, dass wir
Musik machen. Genaue Partituren können uns dabei nur helfen, für das Entscheidende sind wir
verantwortlich. Das weiß niemand besser als Mahler selbst: „Wenn das Ganze nur ein Lebendiges,
und innerhalb dieser Freiheit mit unumstößlicher Notwendigkeit aufgebaut ist.“
28. Mai 2018
Es wird Mahler geprobt. Das heißt, es wird die Welt aus Mahlers Kosmos nachgebildet. Diese umfassende Klangwelt zu erschaffen ist eine ernste Angelegenheit. Die Probe ist auch konzentriert, aber dennoch verharrt einiges junges Gemüse in entspannter Unruhe. Es finden sich Blicke, Anspielungen werden gemacht und missverstanden, manch einer kämpft damit nicht zu lachen, denn: Es wird Mahler geprobt.
Es folgt eine Ansage vom Dirigenten und auch diejenigen, die es bisher nicht vermochten, horchen auf. Dann geschieht etwas Kurioses: Innert weniger Zehntelsekunden vollführt der Geist eine Reise, aus der Probe – ins Proben. Raus aus der Frage, wie man jemandem, ohne sich der Erregung öffentlichen Ärgernisses schuldig zu machen, quer durchs Orchester mitteilen kann, dass man das Versteckte Spoliansky-Zitat („Heute Nacht Oder Nie“) in Mahlers dritter Sinfonie entdeckt hat; und hinein in die proanthropogenetische Geomorphologie des ersten Satzes.
Und ganz unverhofft verklingt die wüste Welt wieder und ein Cello-Putz-Tuch schiebt sich alsbald vor deine Linse. Es baumelt an dem Bogen deines Pultnachbarn. Es schwebt gleitend vorüber, zum Abschied wankend wie winkend, und nimmt sodann, behutsam und vergnügt, auf der Schnecke des Solo-Cellisten Platz. Wie reizend..
Angesteckt vom Putztuch, findet sich ein Scheibchen Schande auf deinem Haupt ein. Wie unprofessionell, kindisch und unkollegial! Und zu allem Überfluss auch noch respektlos der großartigen Musik gegenüber. Wie reizend..
Der nächste Einsatz kommt, und wird doch nicht verpasst. – Warum also vermiest man sich den Spaß? Vielleicht hat eine Geige etwas unkonzentriert eingesetzt, weil das Putztuch am Horizont ihren Spieler an den Abwasch zuhause erinnerte. Andererseits: Wer sich Mahlers Musik entzieht, weil ein Stoffstück am Bogen-Stiel interessanter ist, der hätte so oder so vielleicht eine Pause gebrauchen können. Das kleine Intermezzo hat sie ihm ermöglicht.
Hat das Putztuch also den beschlagenen Geist klar gewischt, sodas der 10.06. davon profitiert? Das ist Quatsch. Aber womöglich schadet es mehr, sich über einen kleinen Spaß den Kopf zu zerbrechen, als einfach mal die Menschlichkeiten zu akzeptieren. Das gehört dazu. Auch in Mahlers dritter Sinfonie.
25. Mai 2018
Ach, wir Kontrabassist*innen, wir haben es schon fein. Während man mit dem Geige spielen besser schon als vierjähriges Kind anfängt, gilt unser Instrument als klassisches Zweitinstrument. Den Edelbassist*innenstatus hat uns trotzdem noch nie wer abgesprochen. Auch ich war jahrelang eine Flöte, bis ein tiefer Drang mich zum Kontrabass lockte. Dabei bin ich geblieben. Die Proben sind entspannt, man muss nicht wie verrückt üben und trotzdem hört jeder, wenn man mal fehlt. Denn „der Kontrabass ist im Ensemble wie ein Tortenboden für den Kuchen – hält der nicht, verläuft die ganze Verzierung, die er trägt.“
Die generelle Entspanntheit unseres Notentextes überträgt sich auf die Spielenden. Wir sind zunächst einmal völlig unprätentiös und nehmen uns nicht so wichtig – vgl. hierzu zwei Verse der Strophe „Geige“ aus dem „Orchesterlied“ eines scharfen Beobachters: „Im Orchester spiele ich die Melodie. / Das ist das Wichtigste, das denken nicht nur Sie.“ So etwas beim Kontrabass – undenkbar. Weiterhin sind wir gesellig, umgänglich, kompromiss- und hilfsbereit, wir sehen es nicht so eng mit dem Notentext, sondern fokussieren uns auf die wirklich wichtigen Sachen – vgl. hierzu („unsere“ Strophe des „Orchesterlieds“: Höher, schneller, lauter, das ist Arroganz. / Wirklich wichtig ist doch nur die Resonanz.“) Und falls Sie jetzt denken, dass sowas ja nur ein ironisches Orchesterlied oder die Trulla vom letzten Pult behaupten können, dann mag ich Sie gerne vom Gegenteil überzeugen. Denn wir hatten Stimmprobe. Nachdem andere Instrumentengruppen sich schon mehrere Male zu Intensiv-Proben getroffen haben, war es bei uns – drei Wochen vor dem Konzert – jetzt auch soweit. Unser Dozent Felix, seines Zeichens Kontrabassist bei der NDR Radiophilharmonie, kommt top vorbereitet („Nee, Mahler 3 hab ich noch nie gespielt, aber geiles Stück!“ – „Beim Anhören habe ich ein paar Sätze übersprungen, ich dachte wir machen heute die wirklich wichtigen Stellen.“) Zwei Sätze und ich weiß: Der Mann ist weise und klug. Wir spielen also zum Beispiel diese Stelle: Ein Marschrhythmus mit punktierten Achteln, Pausen und Sechzehntelnoten im ppp, ein Abschluss mit Triller und einem Nachschlag und schwupps, sind wir wieder in der Tonika. Felix‘ Kommentar dazu: „Passt auf, dass der Rhythmus nicht unter diesen Extra-Gadgets leidet. Lasst den Nachschlag weg, verkürzt den Triller, der Abschlusston muss sitzen.“ Wir machen uns bei jeder Stelle, und sei sie noch so verrückt, klar, welche Aktion wirklich wichtig ist und was Mahler damit aussagen wollte. Tatsächlich ist es, wie ich bereits vergangene Woche mutmaßte, oft der Effekt: Mehrere Takte Sechzehntelläufe – vergiss die Töne, der Akzent auf Zählzeit 2 macht die Stelle interessant. Ein unspielbarer Bogen – das Murmeln ist, was zählt. Aber warum schreibt Mahler denn nicht einfach so, dass man es easy spielen kann? Auch dazu hat Felix den passenden Kommentar: „Der Kontrabass ist ein musikhistorisches Missverständnis.“ Wir wissen noch nicht einmal, welche Bässe Mahler in der Städtischen Kapelle Krefeld und dem Gürzenich-Orchester Köln vorgefunden hat, als er mit diesen beiden Orchestern seine 3. Sinfonie 1902 zur ersten vollständigen Uraufführung brachte. Es ist alles Interpretation – und wir sind die Interpreten seiner Musik. Welch‘ erhebendes Gefühl – und das trotz der tiefen Töne!
24. Mai 2018
Unser Vorstandsvorsitzender Sebastian im Interview während der Probenfahrt in Wolfenbüttel.
21. Mai 2018
Frohes Pfingstfest! – Geht das auch an Gustav Mahler, oder müsste man da frohes Schawuot wünschen? Beides, und allem voran das vorsichtige Nachfragen, hätte vielleicht dazu führen können den geistreichen Mahler nachdenklich zurückzulassen. Mahler hat seine Bar-Mizwa gefeiert, war also glaubensregelrechter Jude, mit 37 Jahren ließ er sich allerdings zum Katholiken taufen. Ob er vom Glauben dieser Religionen überzeugt war, ist nicht überliefert und eher infrage zu stellen.
Dabei komponierte Mahler sehr sakrale Werke, die von einem tiefen Vertrauen in Göttliches erzählen. Viele seiner Zeitgenossen komponierten tragisch, dramatisch, schön und triumphal. Mahler setzte all dieser Musik und den daran gewöhnten Ohren etwas entgegen. Er meisterte die musikalische Fassade, den doppelten Boden; hinter ironisch netten Kulissen wartet dort das Abgründige dieser Welt. Anders als viele seine Zeitgenossen vermochte er aber auch die Hoffnung, das Vertrauen und das Gute in purster Form zu verklanglichen. Es scheint, als habe er keine Einzelheiten sehen können und so seine Kompositionen auch nicht auf diese Beschränkt. Wenn am Ende einer Sinfonie also die göttliche Reinheit des Guten steht, dann nicht, weil Mahler keine Lust hatte das ganze Lied zu singen, sondern weil er die Existenz dessen tatsächlich fassen konnte.
Mahlers Musik ist gut. Wer diesen Blog verfolgt kennt diese Meinung und hat vielleicht schon keinen Bock mehr darauf. Wir haben Gustav oben aber vielleicht nachdenklich zurückgelassen, darum sollte man sich kümmern.
Gustav Mahler sah sich vor eine unnötige Wahl gestellt: Juden- oder Christentum. Nach leidvollen Erfahrungen mit Diskriminierung hat er sich für die Musik entschieden. Wie es sich anfühlt, den Traditionen seines Elternhauses „abschwören“ zu müssen, um dem Ruf an die großen Konzert- und Opernbühnen zu folgen, möchte man sich nicht vorstellen. Er durfte international dirigieren, doch sein „Juden-Stigma“ eilte ihm selbst über den Atlantik voraus.
«Ich bin dreifach heimatlos: als Böhme unter Österreichern, als Österreicher unter den Deutschen und als Jude in der ganzen Welt. Überall ist man Eindringling, nirgends ‹erwünscht›.»
Viel Frust und Verbitterung spricht daraus, wenn jemand, der weltweit gefragt und erfolgreich ist, zu solchem Schluss kommt. Mahler vertonte das Verdorbene, womöglich widmete er dies auch der Gesellschaft, er endete aber mehr als einmal im vollendet Schönen, was auf schweren Weg erschritten wurde. Am Ende der zweiten Sinfonie verzichtet er dabei auch auf einen Text. Er legt sich auf keine Sprache fest und richtet sich so, mit der Fähigkeit zu lieben und dem unendlichen Vertrauen in das Gute in, oder nach dieser Welt, an die gleiche Menschheit, die ohne Verstand über ihn richtete.
Mahlers Musik ist gut. Ob die Gedanken, die hinter einem zeitgleichen christlichen und jüdischen Fest zum Vorschein kommen, sie besser machen können? Für eine Antwort wird man wohl reinhören müssen.
20. Mai 2018
19. Mai 2018
© Oliver Bunert
Marsch unter die Bettdecke...!
18. Mai 2018
„So ein Kontrabass ist schon ein vielfältiges Instrument“, sagt der Hornist. „Da kannst du alles mit machen: Orchester, Jazz, Kammermusik, eine Band, überall wird man gebraucht. Das Horn hingegen ist sehr beschränkt, nicht mal in die Originalbesetzung einer Brass Band gehört es rein. Manchmal ist das ganz schön schade.“ Ich nicke dem Hornisten bedauernd zu und freue mich gleichzeitig ob dieser Vielfalt meines Instruments. Unerwähnt lasse ich, dass beispielsweise für das Mitwirken in einer Jazz-Formation dann doch spezielle Skills notwendig sind, die ich, nunja, nicht, oder zumindest nur in der Theorie habe. Aber statt Trübsal zu blasen weiß ich ja, dass man allein schon im Orchester mit dem Bass ganz viele verschiedene Funktionen einnehmen können muss. Beliebt sind „Schlagzeug“ bzw. „rhythmisches Fundament“, „Geräusch“, „Klangteppich“, „harmonisches Gerüst“. „Melodie“ – eher weniger. Aber was soll’s. In Mahlers 3. Sinfonie kommt wenigstens alles mal vor, das macht das Werk für Kontrabassspieler*innen besonders ergiebig.
Hier ein paar Beispiele:
„Klangteppich“ ist manchmal ein bisschen langweilig, man muss gut mitzählen und sollte weniger in der Gegend umherschauen, um Oboen mit roten Köpfen um ihre Soli zu beneiden, denn dann läuft man Gefahr Töne zu lang auszuhalten.
„Schlagzeug“ und „Geräusch“ überschneidet sich oft, manchmal geht „Geräusch“ auch in „Krach“ bzw. „Effekt“ über. Oft ist Tremolo dabei – da wedelt man wie verrückt mit der Bogenhand hin und her, danach hat man keine Kraft mehr.
Eine Spezialität von Mahler ist auch, dem Kontrabass Passagen zuzueignen, die auf dem Cello viel einfacher zu spielen wären (z. B. das Solo im 3. Satz der 1. Sinfonie, Sie wissen schon, Bruder Jakob, nur in Moll, in bisschen gemeiner Lage für Kontrabass). Spekulierte Gründe: Schikane, Langeweile, „Hey, ihr da hinten, ich hab euch nicht vergessen“ oder einfach nur, weil es auf dem Kontrabass einen etwas komischen klanglichen Effekt erzeugt oder optisch besonders ansprechend ist. Man ärgert sich dann kurz, weil man es einfach nicht sauber spielen kann. Aber es geht um die Show. Und das Bonmot „Fake it til you make it“ wird ausgereizt bis zum Konzert – und darüber hinaus. Zum Beispiel diese Stelle:
Klar wäre das auf dem Cello einfacher zu spielen, aber es sieht halt auch ganz lustig aus, wenn sich acht Kontrabassist*innen vornüber beugen, um diese Töne zu spielen. Also wenn Sie sich gelegentlich wundern, warum z. B. in der 1. Sinfonie an einer Stelle die Trompeten aufstehen, in der 6. Sinfonie irgendwann ein riesiger Hammer geschlagen wird, in der 8. Sinfonie plötzlich 500 Sänger*innen am Start sind oder in der 3. Sinfonie alle Bläser gleichzeitig ihre Schalltrichter in die Luft heben, dann haben Sie jetzt zumindest ein paar mögliche Gründe, was das soll. Aber Raum für weitere Spekulationen bleibt natürlich weiterhin.
16. Mai 2018
Von Dinosauriern, Krähen und Tauben...
16. Mai 2018
Mathis schrieb vor einigen Wochen über das, was in den Noten steht oder halt auch gerade nicht dort zu finden ist (siehe ältere Blogbeiträge). Ich, selber als Geige im JSO tätig, schreibe hier über das, was man dem Notenbild noch hinzufügt.
Wenn man am Anfang einer Saison die Noten aufschlägt, sind das keine druckfrischen Noten. Nein, vielmehr leihen wir uns die Noten von einem Musikverlag für die Dauer der Probenzeit und geben sie nach den Konzerten wieder zurück. Und dazwischen machen wir Streicher uns Notizen zu Strichen, zur Spielweise oder zum Ausdruck in die Noten. Ich schätze mal, Bläser machen das genauso, allerdings fließt die Luft (soweit ich weiß) nur in einer Richtung durch das Instrument. Warum wir das machen? Gegenfrage: Wer bitte soll sich das alles merken können?! Bei 26 Seiten Notentext bin ich froh, wenn ich im Laufe der Proben überhaupt alle Töne mal gesehen habe! Manche übersehe ich auch, vor allem die ganz kleinen Vorschläge, am besten noch mit einem Mini-Vorzeichen und schon zweimaliger Strichänderung obendrüber. Das ganze sieht dann so aus:
Es war also die erste Probe mit den neuen Noten. Im ersten Chaos-Durchlauf (der gemacht wird, um das Stück kennen zu lernen) musste ich zwischendurch lauthals über die Spuren meiner Vorgänger in den Noten lachen. Ich fand:
Mit einem kleinen Wort (gute) wird aus einer einfachen Spielanweisung etwas zum Schmunzeln. Das zweite laute Lachen kam von mir dann an der Parallelstelle. Ich frage mich dann kurz, ob der Bleistiftinhaber und Wortjonglieur zu den spielenden oder pausierenden Musikern gehörte.
Dann gibt es die „Viel hilft viel“-Stellen. Man macht sich in der Probe eine Notiz und in der nächsten Probe macht man genau den gleichen Fehler wieder. Die Notiz wird also unterstrichen. Und zack, wieder in die Pause gespielt (oder jeder andere peinliche Fehler, wie laut spielen wo leise steht oder streichen, wo man zupfen soll). Die nächste Eskalationsstufe also ist dann das Umkringeln der Notiz, gefolgt vom zweiten Mal hinschreiben und dem Umkringeln des Kringels. Viel hilft viel.
Auch finden sich in meinen Noten Kommentare, die mich in meinem Spiel unterstützen. So fand ich folgende zwei Kommentare:
Das obere Bild gibt einem den Kick, bei dieser wirklich lauten Stelle (die übrigens eine halbe Seite und in einem Affenzahn geht) wirklich reinzuhauen und mit der furchtbaren Gewalt auch ein oder zwei gerissene Bogenhaare in Kauf zu nehmen. Hilft übrigens super zum Abreagieren am Abend, wenn der Tag eher mäßig war! Das untere Bild spricht mit aus der Seele: Da ist diese Stelle, bei der du schon vor dem Umblättern weißt, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit unsauber, nicht zusammen oder am besten noch beides gleichzeitig wird. Am liebsten würde man gar nicht spielen. Aber dann kommt die Stelle immer näher, noch näher, die Hände werden schwitzig… und dann ist sie vorbei, du hast den Einsatz verpasst oder denkst nur so: Fail.
Manchmal frage ich mich, warum der Vorgänger so viel reingekritzelt hat. Hat er sich in den Proben etwa gelangweilt? Warum schreibt man so viel Ablenkendes in die Noten? Das stört doch den konzentrierten Blick! Saß er etwa alleine und hatte niemanden neben sich zum Witze machen? Nein, ich glaube viel mehr, dass da im Laufe der Jahre immer wieder zwei gute Freunde (oder zwei Fremde, die beim Proben der Sinfonie Freunde geworden sind) vor den Noten saßen. Vermutlich mussten sie selber beim ersten Blick in die „alte Noten“ schmunzeln und verschriflichten dann für spätere Musiker ihre Eindrücke und Gefühle. Dadurch erwachen die Noten mit jedem Spieler mehr zum Leben und erzählen so viel mehr als das, was Gustav Mahler schon reingeschrieben hat (was ja bekanntlich nicht wenig ist, wir werden darüber berichten)!
Tja, und dann gibt es noch dieses eine kleine Zeichen neben der Überschrift zum letzten Satz in meinen Noten. Ich habe zu diesem Zeitpunkt im Konzert schon 70 Minuten körperliche Anstrengung (bei uns sogar inklusive Singen) hinter mir, habe vor den schweren Stellen geschwitzt und bei den Witzigen gelacht, hatte Gänsehaut und vermutlich nicht nur einen Krampf in den Fingern. Und soll jetzt noch 25 Minuten spielen! Na toll. Aber dann sehe ich ein kleines Bleistift-Herz in meinen Noten. Plötzlich sind die ganzen schweren Töne und der Stress, den so eine monumentale Sinfonie bedeutet, vergessen und eine warme Vorfreude breitet sich in mir aus. Ich schiele ganz vorsichtig nach rechts zu meinem Pultnachbarn und sehe in den mich anblickenden Augen die gleiche Vorfreude. Denn als krönender Abschluss dieses kosmischen Werks dürfen nun wir Streicher beginnen, von der Liebe zu erzählen. Und die Liebe wird spürbar in den leisen warmen Klängen, in die sich bald auch die Bläser mischen, bis das ganze Stück in einem so krassen und lauten Finale endet, das einem schon in den Proben die Tränen kommen.
14. Mai 2018
Nach einem Probenwochenende voller großartiger dritter Sinfonie, fragt man sich: Was ist das für ein Mensch gewesen, der solch eine Musik geschrieben hat? Nun kann man seine Biographie(n) studieren, sich der Lektüre seiner Briefe verschreiben und Aussagen von Augenzeugen erstöbern, hinterfragen und zu einem wohl verlässlichen Bild zusammenfügen. Vergleicht man dann den gewonnenen Eindruck seiner Außenwirkung mit den Gedanken hinter seinem Werk, bekommt man einen recht scharfen Eindruck seiner Person.
Oder aber man stürzt sich auf die Fülle fundierter Quellen aus verschiedensten Internetportalen. Diese liefern ein extrem scharfes und unverwässertes Bild der Person Gustav Mahlers, das komplett frei von schwarzweißen Klischees ist. Um der Frage und seiner Person gerecht zu werden genügt es, dieses Bild quasi vom Browser abzupausen. Der wasserdichten Quellenlage wegen, muss dabei lediglich dar- und nichts infragegestellt werden:
Mahler war klein, hatte eine nervige Fistelstimme und war unbeliebt. Nun, nicht jeder der großes vollbracht hat, hat eine sympathische Erscheinung. Ein Leidmotiv, dass auch in der Umkehrung noch elend stimmig ist. In ein Orchester zu geraten, das von ihm geleitet wurde, war ein grausiges Schicksal. Man musste seinen, der Genauigkeit geltenden, unerbittlichen Kampf unter bitterlichem Krampf mitfechten, nur um den säuerlich schmeckenden Jubel der umjubelten Aufführungen kosten zu dürfen. Dabei war Mahler kein Unmensch. Er war nur ein von der Tragik des Lebens Zerrütteter, der seine Frau unendlich liebte. Um eine Ehekrise zu vermeiden nahm er es sogar auf sich seiner Gattin das Komponieren zu verbieten, wodurch es zu einer Ehekrise kam.
In Wien war man derweil lediglich betrübt, wenn man Mahler auf der Straße übersehen hatte. Die Chance dessen verringerte er mit seinem unverkennbaren Gang; stokelig wippte er unrund durchs Leben. Zeitgenossen zufolge lag das an fortdauernden Rhythmuswechseln in Gustavs Kopf.
Was ist Mahler also für ein Mensch gewesen? Nach fundierter Recherche ist Gustav Mahler ein kleiner, nerviger, tyrannischer, aber sehr sehr genialer Korinthenkacker gewesen, der seiner Zeit einen komisch gesetzten, leicht unrhythmischen Schritt voraus war. Nun, als plattfüßiger Ostfriese nehme ich den Gang als großes Lob, ansonsten muss man wohl froh sein, dass Sinfonien nicht auf Grundlage von fünfminütiger Internetrecherche interpretiert werden.
13. Mai 2018
© Amira Naumann
Das Ziel ist klar, die Umsetzung folgt (demnächst).
11. Mai 2018
Das JSO ist ein Bahnfahr-Orchester. Gar nicht so sehr die einzelnen Spieler*innen (die fahren ja meist mit dem Fahrrad, wie wir schon aus dem letzten Video wissen), aber das Orchester als solches. Wenn es also auf Reisen geht, dann steigt ein 70-köpfiges Orchester in Regionalzüge und S-Bahnen, blockiert Türen, Sitze, Abstellflächen, Gepäcknetze mit Celli, Trompeten, Pulten, Koffern, Taschen. Nur ich nicht. Denn ich spiele Kontrabass. Und das reisen mit Bass ist immer ein besonderes Erlebnis. Manchmal ist es auch ein bisschen einsam. Während das Orchester als Pulk in die erste Zugtür drückt (Nein, man kann den Bahnsteig nicht weiter runtergehen, das Cello ist ja so schwer!), laufe ich, den Bass auf dem Rücken wie Obelix seinen Hinkelstein, den Bahnsteig runter bis zum Fahrradabteil. Das ist mein Reich. Und da in der Nordwestbahn groß ein Schild hängt, auf dem steht „Hier können Sie AUCH Ihr Fahrrad abstellen“, bin ich sicher: Bass geht vor.
Reisende mit Kontrabass sind immer eine Attraktion. Menschen neigen zu besonderer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, wenn ich mit Bass, Rollkoffer und Handgepäck-Stoffbeutel einsteige, als hätte ich einen Kinderwagen, eine Stiege rohe Eier, einen frischen Blumenstrauß und noch drei Kinder dabei. Das Ding ist nur: Der Kontrabass ist unberechenbar. Man darf ihn auf gar keinen Fall aus der Hand geben. Die Gewichtsverteilung wird grundsätzlich falsch eingeschätzt, ebenso die schiere Größe und Höhe sowie sein Verhalten in besonderen Situationen (Bremsen, Wackeln). Also lehne ich jede Hilfe dankend und immer gut gelaunt ab. Denn: Zugfahren mit Kontrabass macht Spaß! Fahrräder und Taschen Mitreisender schiebe ich beiseite, jetzt kommt der Bass und will angeschnallt sein. Wunderbar klappt das! Dann beginnen die Gespräche, die Sie schon aus dem letzten Blogbeitrag kennen, ergänzt um die besondere Situation des Reisens mit Kontrabass. Wohin die Reise geht? Achso, das hätte ich fast vergessen: Wie jedes Jahr fahren wir an Christi Himmelfahrt zum Proben in die Landesmusikakademie – von Hannover über Braunschweig (architektonisch für Kontrabasstragende absolut unzumutbar aufgrund der Deckenhöhe) ins beschauliche Wolfenbüttel. Der Tag der Abfahrt verschärft die Reise-Situation oftmals, denn an Himmelfahrt, auch als Vatertag bekannt, glauben manchmal auch alkoholisierte Bollerwagen-Kommandos Vorfahrt im Fahrradabteil geltend machen zu können. Aber nix da, denn: Bass geht vor. War schon immer so. Es hat wohl etwas mit der subtilen Ehrfurcht vor dem homo musicus zu tun. Dennoch sind die Gespräche mit diesen „Vätern“ einigermaßen enthemmt („Hey, spielst du uns ein Ständchen?“ / „Krasses Teil!“ / „Was ist das für eine Band, in der du spielst?“ / „Echt? 100 Leute?!“) – da hilft auch die Aura des Kontrabasses wenig. Trotz vermittelndem Geschick und unter Einsatz kommunikativen Charmes habe ich nachher noch nie einen der Kerle beim Konzert getroffen, und das, obwohl ich immer die Konzertflyer in der Kontrabasstasche habe. Ich bin quasi mein eigener Werbe-Träger. Dieses Jahr wollte einer gleich aus Bremen zum Konzert kommen. Ich bin gespannt und verfolge weiterhin meine Mission – Reisen mit Kontrabass als alternative Werbemaßnahme und zur Imageförderung von Orchestermusiker*innen. Vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken, ob das Orchester mir dafür nicht eigentlich ein Honorar bezahlen müsste…
7. Mai 2018
Es ist nicht schwer Mahler nicht zu mögen. Es braucht einen langen Atem, damit seine langen Linien nicht langatmig werden. Seine Musik ist nicht wirklich eingängig, nicht intuitiv zu fassen. Es gibt Stellen, die durchaus flott ins Ohr gehen, aber um bis dahin zuzuhören, braucht man innere Ruhe. Vieles wirkt oft artifiziell, „gemacht“, rational und berechnend, oft nicht emotional und fühlend. Beim ersten Kontakt mit Mahlers Musik denkt manch Einer womöglich, je nach Selbstbild, man wäre entweder zu dumm für diese Musik, oder alle anderen sind dreiste Lügner, mögen es selbst nicht, trauen sich aber nicht das zuzugeben. Frei nach dem Motto „Wer Mahler nicht mag, hat von Musik nichts verstanden.“ – „Ich mag Mahler.“ In meinem Falle kam erschwerend hinzu, dass ich nie eine Chance hatte einen guten Liveeindruck von Mahler zu hören, bis ich ihn selbst spielte, weil ich nicht nein sagte. Dann folgten zwei Erkenntnisse:
Musik muss nicht schön sein. Musik ist unbegreiflich schön.
Dabei sind diese zwei Erkenntnisse nicht aus Mahler allein zu gewinnen. Es verhält sich mit Mahler auch nicht anders, als mit anderen Sachen, von denen man erst lernt, dass sie einen Wert haben sollen, bevor man ihn selbst erkennt.
Dann auf einmal hat sich „nichts“ geändert. Die Musik droht an ihrer langen Linie zu verhungern, ist nicht wirklich eingängig, wenn doch, dann schlägt sie womöglich einen Haken, sie wirkt teils artifiziell, „gemacht“, rational und berechnend. Doch man hat die innere Ruhe, hat zugehört und sieht auch das emotionale und fühlende und ist davon, so wie von allen anderen Eigenschaften begeistert.
Man erkennt, dass all diese Ungereimtheiten eine Bedeutung haben und, dass nur unter Berücksichtigung dieser Basis und des Allerschrecklichsten, das Allerschönste entstehen kann. Man hört noch einmal hin. Es wird etwas klar. Und diese Klarheit und Wahrheit, die sich nicht in Worte fassen lässt, die Ausdrückt, was man für immer nur für sich alleine zu fühlen glaubte, weil man nicht mitteilen konnte, was man so gerne mitteilen wollte, gelangt über deine Sinne in den Geist und wirkt wie ein Denken, das nicht in Worten, oder Bildern stattfindet und statt aus deinem Kopf, aus der Außenwelt in diesen hineinkommt.1
Natürlich funktioniert das nicht immer. Man hat auch mal keinen Appetit, wenn bestes Essen vor einem steht. Das wundervolle an Mahlers Musik ist, dass sie sich in Extremen bewegt, aber nicht übertreibt. Man glaubt Mahler, dass wahr ist, was er da komponiert hat.
Mahler: „Ich liebe nur die Menschen die übertreiben. Die, die untertreiben interessieren mich nicht.“
Aber, aber – du selbst hast doch so großartige Musik geschrieben, weil sie die Grenzen überschreitet, ohne zu übertreiben? Man fühlt es doch. Es ist doch da! Es gibt doch auch etwas zwischen übertreiben und untertreiben! Ich dachte Mahler würde sich der Wahrhaftigkeit verschrieben haben und so dasjenige lieben, was die anderen Typen nur verbiegen. Sodass er, meiner Meinung nach, beide für uninteressant befinden müsste, die Unter- und Überrtreibenden. Bestimmt hat er das einfach nur so gesagt… Trotz dieses „ollen“ Zitats fällt es mir heute schwer, Mahler nicht zu mögen.
1 Dem Versuch das „Unbeschreibliche“ zu beschreiben ist mit Nachsicht zu begegnen. Es gibt diesem etwas hinzuzufügen.
4. Mai 2018
%{bold}Szene 1 – Zuhause.{bold}%
Die Tür öffnet sich einen Spalt. Der Kopf meiner Tante streckt sich durch. Kritischer Blick hoch, ungläubiger Blick runter.
Tante: „Was machst du denn da? Was ist das?“
Ich (15-jährig): „Das ist ein Kontrabass. Hab angefangen zu spielen.“
Tante: „Warum? Davon wirst du doch schwermütig.“
Ich (augenrollend-leidend): „…“
%{bold}Szene 2 – In der Stimmprobe.{bold}%
Acht junge Kontrabassist*innen kommen mehr oder weniger vorbereitet zur Probenfahrt eines Jugendsinfonieorchesters. Schnelle Sechzehntelläufe liegen auf den Pulten.
Dozent: „Noch mal die Stelle, bitte. Und….“
Kontrabassist*innen spielen um ihr Leben.
Dozent: „Nicht SÄGEN. Spielen.“
Ich (ausatmend-leidend): „…“
%{bold}Szene 3 – Am U-Bahnsteig.{bold}%
Die Rolltreppe rettet mich auf dem Weg nach unten. Es ist keine Zeit mehr, den Bass noch abzunehmen. Ein Kind kommt an der Hand seiner Mutter auf mich zu.
Kind: „Mama, was ist das für eine riesige Gitarre?“
Ich: „Das ist keine Gitarre, sondern ein Kontrabass. Wie eine Geige, nur viel größer.“
Mutter: „Und wie viel wiegt das Teil?“
Ich: „Puh, hm, keine Ahnung, hab ich noch nie gewogen. Schon bisschen…“
Mutter (überlegen grinsend): „Flöte wäre leichter gewesen.“
Ich (lächelnd-leidend): „…“
%{bold}Szene 4 – in der Orchesterpause.{bold}%
Ein paar Geiger*innen beratschlagen über ihre Instrumente und welcher Geigenbauer der Beste ist.
Ich: „Ah, könnt ihr da jemanden empfehlen? Ich hab auch ein paar Kleinigkeiten am Bass, die gemacht werden müssten.“
Geigerin X: „Dafür brauchst du doch keinen Geigenbauer, sondern einen Möbelschreiner.“
Ich (mit zitternder Unterlippe-leidend): „…“
%{bold}Szene 5 – ein paar Jahre später. Musik ist nicht mein Brotjob geworden. In der Kantine.{bold}%
Kollegin Y bekommt einen Flyer zum nächsten Konzert in die Hand gedrückt.
Kollegin Y: „Ach, ich wusste ja gar nicht, dass du in einem Orchester spielst. Was spielst du denn? Lass mich raten… hm…. Flöte?“
Ich: „Nee, Kontrabass.“
Kollegin X: „Echt? Das ist ja das COOLSTE!“
Ich (grinsend-NICHT-leidend): „!!!“
Ha, wusste ich es doch schon immer. Mahler übrigens auch. Der schreibt schließlich schon ganz zu Beginn des ersten Satzes seiner 3. Sinfonie: „Entschieden“. Und verlangt nicht weniger musikalische Ausdrucksmöglichkeiten als bei anderen Instrumenten. Das reicht von „Schwer und dumpf“, „Wild“, „Grob“, „Mit höchster Kraftentfaltung“, „Mit furchtbarer Gewalt“ über „Schwungvoll“, „Zart“, „Gesättigten, edlen Ton“ bis hin zu „Zart“, „Leidenschaftlich“, „Allmählich leidenschaftlicher“, „Sehr leidenschaftlich“ So viel Leidenschaft kann man eigentlich nur Kontrabassist*innen zumuten, leiden wir doch seit jeher, und vom Rückenleiden durch das Herumtragen des Instruments haben wir hier noch gar nicht gesprochen. Aber nach der atemlosen Pause am Ende einer Mahler-Sinfonie, bevor tosender Jubel ausbricht, sind alle Leiden(schaften) schnell vergessen.